Die Höllentalklamm in der Zugspitzregion im Bundesland Bayern ist wohl eines der beliebtesten Ausflugsziele in Deutschland.

Sie liegt in der Nähe von Grainau im Ortsteil Hammersbach, einem Dorf direkt am Fuß der Zugspitze. Wanderer, Trekker, Kletterer und Bergsteiger kommen hier voll auf ihre Kosten, denn die Höllentalklamm ist nur ein Teilabschnitt vielfältiger Wandertouren, auch auf höher gelegene Gipfel wie zum Beispiel den Osterfelderkopf und ist ebenfalls Teil des wohl anspruchsvollsten Aufstiegs auf die Zugspitze.

Die Entstehung der Klamm im Höllental

Der Name des Höllentals geht nicht etwa auf das Wort Hölle zurück, sondern auf das Wort höhlen bzw. aushöhlen. Denn die harten Muschelkalkschichten, die sich während der mittleren Triaszeit vor ca. 240 Millionen am Meeresboden absetzten und später während der Alpenbildung gefaltet wurden, wurden im Laufe der Jahre von Regen- und Schmelzwasser des Hammersbachs in der typischen Klammformation tief eingeschnitten und ausgehöhlt. Die Höllentalklamm bildet heute auf einer Länge von über 1000 Metern das Ende des Höllentals im Wettersteingebirge.

Wanderung zur Höllentalklamm

Es ist zu beachten, das die Höllentalklamm nur zu Fuß erreichbar ist. Für eine komplette Tour (Variante 1) sollte man 3-4 Stunden einplanen.

Variante 1 – Man hat die Möglichkeit, entweder direkt vom Haus Hammersbach am Fuß des Waxensteins aus die Tour zu starten oder vom Grainauer Dorfplatz. Parkplätze stehen überall zur Verfügung.

Vom Haus Hammersbach aus führt der ausgebaute Wanderweg ca.2,7 km direkt am Hammersbach entlang, bis zur Klammeingangshütte werden dabei bereits 300 Höhenmeter (1047m) überwunden.

Variante 2 – Man erreicht den oberen Klammeingang über verschiedene anspruchsvollere Touren, wie z.B. über den Stangensteig, vom Osterfelderkopf über das Hupfleitenjoch oder beim Abstieg von der Zugspitze über den Höllentalferner.

Es ist untersagt sperrige Gegenstände, wie z.B. Fahrräder durch die Höllentalklamm zu führen. Bitte insbesondere bei geplanten Radtouren beachten. Auch eine Begehung der Klamm mit Rollstühlen oder Kinderwagen ist nicht möglich.

Ein Naturschauspiel erster Klasse

Die Höllentalklamm im Höllental ist in jedem Fall ein „Muß“ während eines Aufenthaltes oder Wandertour in der Zugspitzregion.

Sie bietet eine einzigartige, bizarre Landschaft und präsentiert einen tollen Einblick in die Gewalten der Natur. Schluchten von bis zu 150 Meter Tiefe, zahllose Wasserfälle, riesige Fels- und Eisbrocken sowie verschlungene Wege, Stege, Brücken und Tunnel laden hier zu einem optischen Abenteuer ein.

Die Höllentalklamm eignet sich sowohl als überschaubare Wanderung für Einsteiger, als auch als Zwischenstation für Tagestouren. Dabei erfrischt das kühle, feuchte Klima in der Schlucht die Besucher besonders an Hochsommertagen.

Im Angesicht dieser Naturgewalt erlebt man etwas wirklich „echtes“ und atemberaubendes. Durch Tunnel, über schmale Brücken und über Holzplanken, die seitlich an der steilen Felswand befestigt sind geht es ca. 1 km durch die Klamm hindurch.

Mit großem Lärm und Getöse toben die Wassermassen des Hammersbachs mal unter und mal direkt neben dem Besucher. Es kann durchaus nass werden, mal bekommt man einen Spritzer von vorne und mal einen Wasserguss von oben ins Genick. Ein absolut echtes und fühlbares Abenteuer.

Die Ausrüstung

Kleidung und Schuhwerk
Die Klamm ist auch im Hochsommer recht kühl. Entsprechende Kleidung sollte eingeplant werden. Zudem ist die Besichtigung der Höllentalklamm eine recht feuchte Angelegenheit, da es auch an trockenen Tagen dauerhaft von den umliegenden Felswänden tropft. Eine Regenjacke hilft in diesem Fall auf den wirklich engen Wegen besser, als ein sperriger Schirm. Auch ein Spritzschutz für Videokamera oder Fotoapparat sollte nicht fehlen.
Es sollte unbedingt festes und sicheres Schuhwerk (Wanderschuhe) angezogen werden, denn auch der Boden ist feucht, Pfützenbildung auf den engen Wegen sind ganz normal.

Seil und Karabinersicherung
Es sollte darauf hingewiesen werden, das die Höllentalklamm, trotz des guten Ausbaus der Wege, Teil einer rauen Natur ist und somit besondere Achtsamkeit und Vorsicht geboten ist. Sollten Sie Kinder mit auf die Wanderung nehmen, sind zusätzliche Karabinersicherungen und Seil durchaus sinnvoll, denn Kinderaugen sind natürlich schnell abgelenkt. Ungeeignet ist die Tour durch die Höllentalklamm mit Kleinstkindern.

Leichtes Daypack (Tagesrucksack)
Beim Verlassen der Klamm ist es ratsam einen leichten Rucksack zum Verstauen der Regenjacke, Videokamera oder Fotoapparat dabei zu haben. Ebenfalls sollte auf einer Wanderung immer ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stehen, vielleicht auch eine kleine Brotzeit für Zwischendurch.
Ein kleines ultraleichtes Reisehandtuch aus Mikrofaser, das Feuchtigkeit gut aufsaugt und schnell wieder trocken ist, falls das Abenteuer doch nasser geworden ist als erwartet.

Öffnungszeiten

Die Höllentalklamm ist nur in der schneefreien Jahreszeit zugänglich. Je nach Witterung und Schneelage wird die Klamm im Mai eröffnet und Ende Oktober wieder geschlossen.

Da die Höllentalklamm direkt zwischen zwei Gebirgskämmen liegt und von beiden Seiten jeweils 3 große Lawinengebiete in die Klamm führen und schon Schneemassen von bis zu 70m Höhe gemessen wurden, ist eine Begehung der Schlucht im Winter leider völlig ausgeschlossen. Umso beachtenswerter ist die Tatsache, dass die Höllentalklamm jedes Jahr im Frühjahr unter erheblichen Aufwand durch eine professionelle Wegebaufirma von Eis- und Schneemassen befreit wird, Schäden beseitigt werden, und die Wege, Brücken und Tunnelanlagen gesichert und begehbar gemacht werden.

Da auch der Wasserstand des Hammersbach vom Wetter abhängt, kann man nach starken Regenfällen oder einem langen Winter auch schon mal vor einem verschlossenen Zugang stehen, da entweder Schnee oder überspülte Pfade ein durchkommen unmöglich machen. Besser bei solchen Wetterlagen ist es, vorher im Dorf Hammersbach oder an den Stationen der Bergbahnen nachzufragen, ob die Klamm im Höllental geöffnet ist.

Preise

Erwachsene 4,00 Euro
Gäste mit Kurkarte 2,00 Euro
Gruppenkarte 2,00 Euro
Kinder 1,00 Euro
Alpenverein-Mitglieder 1,00 Euro

Einkehrmöglichkeiten

Direkt in der Höllental Eingangshütte hat man die erste Möglichkeit auf eine kleine Stärkung. Aber auch nach der Klammdurchquerung bietet sich noch ein interessantes Tourenziel zur Einkehr an: die Höllentalangerhütte.

Ca. 20 Minuten geht die Wanderung nach dem Verlassen der Höllentalklamm weiter, bis sich ein breites hochalpines Tal öffnet und die Höllentalangerhütte (1387m) zur Rast einlädt. Die 2015 neu erbaute Hütte bietet nicht nur die Möglichkeit zur Verpflegung, sondern darüber hinaus auch die Gelegenheit zur Übernachtung. Sie ist somit der ideale Ausgangspunkt für weitere Touren, wie z.B. die Zugspitzbegehung über den Höllentalferner.

Empfehlenswerte Weblinks

www.hoellentalklamm-info.de

www.grainau.de

www.hoellentalangerhuette.de

www.zugspitze.com


Quellenangabe für die Recherche Erstellung dieses Beitrages:

www.hoellentalklamm-info.de  / www.de.wikipedia.org/wiki/Höllental_(Wetterstein)